#1

Prolog

in
Lichtung der Infos
31.12.2017 12:12
von Blythe | 652 Beiträge | 915 Punkte

„Es kommen dunkle Zeiten auf. Die Ära des Friedens endet und eine des Schreckens und des Krieges wird beginnen.“ Eine Person mit roten Haaren starrte gedankenverloren in einen großen, kristallblauen See, indem sich die Sterne widerspiegelten.
„Wie meinst du das Zain?“, fragte eine dunkle Stimme plötzlich aus der Dunkelheit und ein Mann mit schwarzen, langen Haaren trat auf und riss die Rothaarige aus ihren Gedanken.
„So wie ich es sage Royce. Hast du meinen Auftrag ausgeführt?“ Nickend setzte sich dieser an seinem vorgesehen Platz.
„Sie wird in einigen Minuten kommen“ Einige Minuten vergingen, als sich ein Gestrüpp in der Nähe des Sees teilte und eine weitere Person sich zu den anderen gesellte.
„Du bist spät.“
„Es tut mir leid Zain. Mir ist etwas dazwischen gekommen.“,antwortete dies und setzte sich neben Royce hin.
„Nun gut, du weißt ja, was du jetzt zu tun hast, oder?“ Schüchtern nickte diese und tauchte ihren zierlichen Zeigefinger in den See hinein, während sie in eine unbekannten Sprache begann zu singen. Tausende kleine Wellen zerstörten und das ruhige Bild des Sees und die Sterne, die sich in diesem widerspiegelten, wurden zu kleinen Spiralen. Das Bild veränderte sich und eine große Stadt tauchte auf. Eine Stadt, die trotz ihrer Schönheit von Rauchfahnen verschlungen wurde. Wieder änderte sich das Bild und ein junges Mädchen mit orangenen Haaren tauchte auf, die in ihrer Hand ein Schwer hielt und irgendetwas im Hintergrund zu schützen schien. Ihr gegenüber stand ein Wesen, das sich mit lauten Gebrüll auf sie warf und zu Boden riss. Blut verdeckte das Bild und mit einem Schrei brach das Mädchen mit den roten Haaren die Verbindung zum See ab. Keuchend starte sie auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß zusammengefaltet hatte.
„E…es tut mir leid Zain. I…ich habe schon wieder die Verbindung abgebrochen, noch ehe sie dir wichtige Informationen liefern konnte.“
Die andere Rothaarige verdrehte genervt die Augen und knurrte leicht, doch eine Stimme hielt sie davon ab das Mädchen wegen ihrer Unfähigkeit zu schimpfen.
„Das ist doch nicht schlimm America. Du hast es dieses Mal länger ausgehalten. Immerhin erfordert dies jede Menge Kraft.“
„Und wer ist jetzt dran?“
Langsam trat er an den beiden Mädchen vorbei. Sein Gang wirkte leicht schleppend, als würde er es leid sein, noch mehr von dieser Welt zu sehen. Er kniete nieder und lies seinen Finger in das klare Wasser gleiten. Er schloss seine Augen und begann zu sehen. Undeutliche Konturen begannen schärfer zu werden um Menschen und Gegenstände frei zu geben. Zwei Personen standen sich gegenüber. Zwei Männer, ihrem Aussehen nach zu urteilen, zwei Krieger. Ihre Umgebung war in dunklen Tönen gehalten, so dass man sie nicht erkennen konnte. Beide schienen verletzt, doch einer der beiden schien kaum noch stehen zu können. Sein weißes Haar war mit Blut durchtränkt und hatte dementsprechend einen roten Schimmer angenommen. Gelbe Augen starrten das Gegenüber an. Sie waren erfüllt von Qualen und Schmerzen. Und doch war das Leben in ihnen deutlich zu erkennen. Der andere hatte sich abgewandt. Er war… unscharf. Als schien sein Schicksal besiegelt. Eine dunkle Aura umgab die Gestalt, welche sie düster und verloren wirken lies. Der Weißhaarige tauchte plötzlich wieder auf und rammte dem anderem eine Klinge durch die Brust. Die Schreie ließen Royce zusammenzucken. Es waren Schreie des Verderbens, des Todes gewesen. Beinahe schon hastig zog er seinen Finger aus dem Wasser. Er hatte bereits zu viel Leid gesehen und erlebt um das verkraften zu können. An Zain gewandt erwiderte er nur: „Der Tod wird sie auch dort begleiten.“
Doch sie antwortete nur mit einem gequälten Lächeln. Ihre schmerzerfüllten Augen betrachteten nachdenklich ihre toten Kameraden.
„Dieser Krieg, er… „, sie musste schlucken und verzog ihre Miene zu einer schmerzerfüllten Grimasse, „…er spaltet sogar Geschwister.“
Mit einem leisen Keuchen stand sie auf und humpelte zum See. Ihre Schultern hängend, als würde eine große Schuld auf ihnen lasten.
Sie fasste sich kurz, bevor sie ihre Hand ins kalte Wasser gleiten ließ.
Schwarze Stränge ließen ihre Sicht verdunkeln.
„Schwester?“. Ein junges Gesicht trat aus der Dunkelheit heraus.
Seine weiße Haare waren verfilzt und seine glanzlosen, erschöpften Augen suchten verwirrt nach einem Anhaltspunkt. In seinen gelenkigen Händen hielt er jeweils ein Katana. Seine Rüstung war vollgezogen und schwarz vom Blut, was nicht seins war.
„Was willst du?“, knurrte eine Stimme hasserfüllt und ein Mädchen trat aus der Dunkelheit.
„Schwester, ich wollte dich…“
„Ich bin nicht deine Schwester!“, schrie sie. In ihre Augen brannte der Hass, löschte für diesen Moment alle Gefühle aus.
Der Junge stolperte verwirrt nach hinten.
„Wieso?“, seine Stimme war leise, gebrochen und die Verzweiflung verbannt die Müdigkeit aus seinen Augen.
Doch das Mädchen schüttelte nur wütend den Kopf.
„Ich habe keinen Fafnír als Bruder.“
Mit diesen Worten sprang sie laut aufschreiend nach vorne und griff ihren Bruder an.
Seufzend löste die rothaarige die Vision auf und starrte nachdenklich und das mit Sternen gefüllte Wasser.
„Dieser Krieg hätte niemals entstehen sollen!“

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